Jagdhornbläsergruppe Rhön- Bad Neustadt wird zum dritten Mal in Folge Bayerischer Meister, Landessieger der gemischten Bläsergruppen in 2012, 2014 und 2016.
Die Jagdhornbläsergruppe Rhön der BJV Kreisgruppe Bad Neustadt konnte sich am 11.06.2016, beim
29. Bayerischen Landesbläserwettbewerb in Erding, zum dritten Mal in Folge an der Spitze aller gemischten Bläsergruppen platzieren. 773 Punkte von maximal 780 Punkten erreichten die Bläser, nur zwei Punkte weniger als das letzte Mal, und wurden damit erneut Landessieger.
Die Wertungskategorie „G“ (=gemischte Gruppe mit Fürst-Pless-Horn und Parforcehorn in B-Stimmung) hat traditionell in Bayern die höchste Teilnehmerzahl. In dieser starteten 34 Bläsercorps, darunter 3 Gastgruppen aus der Schweiz; Baden-Württemberg und Niedersachsen.
Da Gastgruppen nicht mit in die Landesplatzierung einbezogen werden, mussten die Rhöner Bläser sich gegen 30 bayerische Gruppen durchsetzen.
„ […] besonders erfreulich für uns ist die Tatsache, dass wir uns mit 15 Punkten Abstand noch vor der Gastgruppe Hameln-Pyrmont und mit 25 Punkten Abstand zur zweiten bayerischen Bläsergruppe platzieren konnten, […] die Gruppe Hameln-Pyrmont steht in Jagdhornbläserkreisen als Maßstab für hohes musikalisches Niveau, kontinuierlichen Erfolg und Disziplin, da sie über Jahrzehnte hinweg mehrfach Deutscher Meister und vielfacher Landesmeister in Niedersachsen wurde […]“, so Hornmeister Thomas Zirkelbach aus Bad Neustadt zum Ausgang des Wettbewerbs.
Insgesamt nahmen am Bläserwettbewerb über alle Klassen 52 Bläsergruppen und 8 Quartette mit circa 850 Bläsern teil.
Erfreulich war auch die Teilnahme einer reinen Jugendgruppe, die in einer neu geschaffenen Wertungsklasse „J“ gestartet war.
Die Landeswettbewerbe finden im zweijährigen Rhythmus im Wechsel mit dem Bundeswettbewerb statt.
Zum Vortrag in der Klasse „G“ kamen zwei Pflichtsignale, die drei Wochen vor dem Auftritt aus 8 Signalgruppen ausgelost wurden. „Reh tot“ und „Hunderuf“ waren die ausgelosten Jagdsignale. Weiterhin musste ein Wahlpflichtstück aus einem 15er-Block ausgesucht werden. Diese waren in Schwierigkeitsklassen (leicht – mittel – schwer) eingestuft, welche ggf. mit entsprechendem Punkteabzug berechnet werden. Die Bläser entschlossen sich für ein schweres Stück, welches rhythmisch anspruchsvoll war – den „Schützenmarsch“ von Reinhold Stief.
Als frei wählbares Kürstück präsentierten sie die „Magyar Fanfár“ – eine Ungarische Polka von Johann Hayden.
Die Wertungsrichter der Gruppe „G“ kamen aus Österreich, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und scheuten sich nicht, auf den Bewertungsbögen mit zusätzlichen positiven Kommentaren die Vorträge anzuerkennen. Laut Aussage der Richter trennte sich gerade bei den Jagdsignalen, die ja das eigentliche jagdliche Brauchtum darstellen, sprichwörtlich die Spreu vom Weizen.
Mit diesen Erfolgen zeigt die Bläsergruppe Rhön, dass es keine „Eintagsfliege“ war, als sie 2012 den ersten Meistertitel errang.
Hornmeister Thomas Zirkelbach – mittlerweile selbst aktiver Wertungsrichter in anderen Bundesländern und am Bundeswettbewerb – arbeitet kontinuierlich an der musikalischen Erhaltung und Weiterentwicklung der Gruppe. Er war mit den Leistungen seiner Bläser vollauf zufrieden. Organisatorisch wird die Bläsergruppe von Obmann Karl Kleinhenz und seinem Stellvertreter Werner Jung geführt. Werner Jung, als einziges noch aktives Gründungsmitglied, hat im Alter von fast 82 Jahren noch aktiv am Wettbewerb und den Vorbereitungen teilgenommen.
Die Stücke wurden von fünf sachverständigen Wertungsrichtern unabhängig voneinander bewertet. Um eine sehr positive oder sehr negative Bewertung einzelner Richter auszuschließen und somit eine Glättung zu erreichen, wurde jeweils pro Stück im Wertungsbüro die höchste und niedrigste Punktewertung gestrichen. Dadurch können die einzelnen Richter die spätere Gesamtplatzierung selbst nicht direkt einschätzen.
Die Platzierung der ersten 10 von 30 bayerischen Gruppen der Wertungsklasse „G“:
(max. erreichbare Punkte = 780)
1. Rhön – Bad Neustadt 773 Pkt.
2. Schwandorf 748 Pkt.
3. Griesbach 745 Pkt.
4. Ebern 741 Pkt.
5. Landshut 740 Pkt. (punktgleich)
5. Erding 740 Pkt. (punktgleich)
5. Schweinfurt- Stadt 740 Pkt. (punktgleich)
8. Obernburg 737 Pkt.
9. Schweinfurt- Land 724 Pkt.
10. Ansbach 720 Pkt.
Weitere Informationen zu den Platzierungen und zum Wettbewerb sind demnächst unter www.jagd-bayern.de erhältlich.
Die Startzeit war per Losentscheid auf kurz nach 15:00 Uhr festgelegt worden. So startete die Bläsergruppe Rhön als viertletzte Gruppe.
Der Landesbläserwettbewerb begann bereits um 10:00 Uhr am Vormittag zeitversetzt auf zwei Austragungsplätzen.
Die Wettbewerbe fanden in unterschiedlichen Kategorien statt. Am Wettbewerbsplatz „Landwirtschaftsamt“ starteten zuerst die reinen Plesshorngruppen „A“, danach die reinen Parforcehorngruppen „B“ und die Jugendgruppe „J“, sowie die Es-Horn-Gruppen „Es“. Zuletzt die Quartettgruppen „Q“ in verschiedenen Formationen.
Am „Grünen Markt“ starteten ganztägig die 34 gemischten Bläsercorps mit den Fürst-Pless- und Parforcehörnern in B-Stimmung.
Um 16:45 Uhr fand das große gemeinschaftliche Abschlusskonzert mit 850 Bläsern auf dem Schrannenplatz statt. Es wurde abwechselnd von den Kompetenzteam-Mitgliedern Michael Welsch, Wolfgang Prebeck sowie Thomas Zirkelbach dirigiert. Das Konzert endete gegen 17:45 Uhr nach einigen Gruß- und Dankesworten durch die Regionalpolitiker sowie BJV-Präsident Prof. Dr. Vocke und Staatsministerin Ulrike Scharf mit dem Signal „Auf Wiedersehn“. Danach fand die Siegerehrung in der Stadthalle statt.
Die Bläsergruppe Rhön teilt ihre Freude auch mit ihren Bläserkollegen aus Bad Königshofen, die in der Kategorie Parforcehorn in „B“ ebenfalls den Triple-Sieg erringen konnten.
Sollte Interesse am Jagdhornblasen bestehen, kontaktieren Sie bitte Karl Kleinhenz (09774-858157) oder
Thomas Zirkelbach (09771-98911).
Wir proben in der Regel 14-tägig, donnerstags im Schützenhaus Lebenhan um 19:30 Uhr.
Eine Ausbildung ist auch ohne Vorkenntnisse möglich. Sie finden uns im Internet unter www.jagdhornblaesergruppe-rhoen.de
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